Europa und Rassismus - Eine Wunde, die bis heute nicht heilt

Europa rühmt sich heute als Garant der Freiheit und als Hüter der Menschenrechte. Doch vor rund 200 Jahren waren diese Werte noch vollkommen unbekannt. Stattdessen verfolgten europäische Staaten eine rigorose Expansionspolitik. Der Drang nach mehr Raum und Einfluss ließ europäische Staaten nach Afrika aufbrechen. Vor allem die Kirchen beflügelten diesen Drang. Während lange Zeit die Auffassung vorherrschte, Afrikaner wären "schwarze Wilde" und schlicht "gottlos", änderte die Kirche zur Mitte des 19. Jahrhunderts ihre Ansicht. Die Missionierung stand nun im Zentrum ihrer Bemühungen. Das klingt harmlos, ja fast positiv. Doch in Wahrheit war es das Einfallstor, durch das Elend, Unterdrückung und viel Leid den Weg auf den afrikanischen Kontinent fanden. Bis heute leiden die Staaten auf dem "schwarzen Kontinent" unter den Nachwirkungen dieser Zeit. Wirtschaftlich, politisch und auch gesellschaftlich wirkt der Kolonialismus bis heute nach. Selbst Casino Experten können die Auswirkungen spüren.

Auswirkungen in Afrika bis heute

Gemeinhin gilt das Ende des Zweiten Weltkrieges als Ende des Kolonialismus. Doch der Auszug der Kolonialmächte sollte noch Jahrzehnte dauern. Zu groß war das Interesse an Bodenschätzen und Einflussgebiet, als dass europäische Staaten diese überstürzt hätten aufgeben wollen. Bis heute gibt es Beispiele, in denen Staaten von Unruhen erschüttert sind, da Machthaber eher die Bedürfnisse westlicher Staaten erfüllen. Vor allem der Rohstoff- und Edelsteinmarkt ist maßgeblich von Afrika abhängig. Die rohstoffreichsten Gebiete der Erde sind in Afrika zu finden. Trotzdem befinden sich auch die ärmsten Regionen der Welt auf diesem Kontinent. Die Kolonialisierung hat die natürliche Entwicklung der Gesellschaften in Afrika massiv gestört. Wo einst Stammesgesellschaften lebten, wurde dem Kontinent mehr als 100 Jahre lang eine ihm fremde Form aufgezwungen. Zwang als Herrschaftsform hat bis heute Bestand und nur neun der 50 Länder gelten als demokratisch. Mehr als die Hälfte befindet sich hingegen unter autokratischer Herrschaft.

Europas Verantwortung bis heute

Doch nicht nur Afrika kämpft bis heute mit den Nachwirkungen. Auch Europa versucht, seiner Verantwortung gerecht zu werden. Die Palette der Reparationsversuche ist vielfältig. England und Frankreich beispielsweise haben vereinfachte Einreise- und Niederlassungsregeln für Bürger früherer Kolonien. Wesentlich schwerer wiegt jedoch, dass bis heute in Afrika ein Abbau von Rohstoffen und Edelmetallen für den Weltmarkt stattfindet – unter zumeist unmenschlichen Bedingungen. Es wäre Europas Aufgabe, die Stimme zu erheben und Änderungen zu fordern. Bisher ist davon jedoch wenig zu spüren. Viele Bewohner Afrikas sind es leid, ihre Länder und Gesundheit für die Interessen des Westens zu opfern. Ein Leben in Europa lockt mit all den – vermeintlichen – Reichtümern, die aus dem eigenen Land davongetragen wurden. Solange Europa Afrikas Bodenschätze ausbeutet und den eigenen Plastikmüll dorthin sendet, dürfen sich Regierungen auf dem "alten Kontinent" nicht wundern, wenn Afrika auch endlich am Wohlstand teilhaben will.